Heute ging es wieder zum vorzüglichen Frühstück in der Unterkunft und anschließend brachen wir gleich zum Poo Poo Paper Park auf.

Ja, der Name ist Programm, es geht um Scheiße. Genauer geschrieben um Elefangendung. Wie wir vorort erfahren durften, sind Elefanten äußerst ineffizient im Verwerten ihrer Nahrung und so bleiben in den Hinterlassenschaften noch viele Rohstoffe und vor allem Pflanzenfasern übrig, die zur Papierherstellung (also Poo Poo Paper) gebraucht werden können.

Die Elefantenbesitzer bekommen für die Abgabe von Elefantenkot Bananen, so ein Elefant muss ja auch gefüttert werden. Anschließend wird der Dung getrocknet, bis er keine Flüssigkeit mehr enthält und tatsächlich auch seinen Geruch verliert. Bei der Führung durch den Park bekamen wir einen getrockneten Dungball gereicht und tatsächlich, kein Geruch und auch nicht wirklich ekelig. Den Sohn der brasilianischen Kleinfamilie, die mit uns an der Führung teilnahmen, überzeugte das trotzdem nicht und er ließ lieber die Finger davon.

Interessanterweise sind nur die Fasern für die Papierherstellung vonnöten und könnten genauso gut aus Flachs, Hanf, Kokosnüssen und Maulbeerbaumrinde gewonnen werden. Es wird einfach verwendet, was vorort verfügbar ist. Poo Poo von Rindern und Pferde ist jedoch nicht gut geeignet.

Nachdem der Elefantenkot nun ausreichend getrocknet wurde, wird er fünfmal gewaschen um Samen, Steine und allen sonstigen Unrat zu entfernen. Dann werden die Fasern ausgekocht und erneut getrocknet. Nun ist der Rohstoff endlich bereit um im richtigen Verhältnis mit anderen Faserarten, Farbe und Restpapier von Fehldrucken gemischt zu werden. Es entsteht eine homogene Paste, die zu sogenannten Poopoo Bällen geformt werden und nun bereitstehen für die Weiterverarbeitung zu Papier.

Auch hier durften wir selber Hand anlegen und während Gregor fleißig Papier herstellte, dokumentierte ich alles mit der Kamera. Ein Holzrahmen mit einem eingespannten Metallgitter wird in ein Wasserbecken gelegt und auf der Wasseroberfläche der Poopoo Ball verteilt. Wenn die Fetzchen gleichmäßig auf der Oberfläche schwimmen, wird der Rahmen vorsichtig nach oben gezogen und der Rahmen mit dem nassen Papier in die Sonne zum trocknen gestellt.

Erst wenn alles gut getrocknet ist, kann man das Papier vorsichtig vom GItter lösen und weiterverarbeiten.

Als letzte optionale Station durften wir im DIY Bereich selber Papierkreationen gestalten. Gregor verschönerte für seine Schwester ein kleines Notizbuch mit Papierbuchstaben, während ich zwei Ketten aus Poopoo Papierperlen herstellte (für ich und meine Schwester). Danach ging es mit den Schöpfungen in den Museumsshop, wo wir noch weitere Kunstwerke einpackten und alles bezahlten. Kurz vor Aufbruch wurde Gregor mal wieder gefragt, ob er nicht Asiate ist. Die Mixed-Race Fragen beschränken sich somit nicht nur auf Kambodscha, der Mongole schlägt durch! ;)


Nächster Stopp: Orchid Farm. Dafür gingen wir (zum Unglauben unseres Poopoo Paper Guides) tatsächlich die paar Kilometer zu Fuß hin, und das auch noch freiwillig. In der Orchideen Farm hatten wir schöne Gelegenheiten Bilder von verschiedensten Orchideen zu machen und es gab dort auch ein Schmetterlingshaus. Tatsächlich konnte ich mich sehr lange darin begeistern und füllte meinen Kameraspeicherplatz mit einigen Schmetterlingsnahaufnahmen. Besonders freute es uns natürlich, wenn die Butterfliegen auf uns landeten, vielleicht interessierte sie unser Schweiß mehr als die dargebotenen Mangoscheiben.


Nachdem wir ausgiebig fotografiert hatten, bestellten wir uns ein Auto über Grab und ließen uns zu einem Einkaufszentrum bringen, in dem Gregor ein Kino geortet hatte. Ein Blick über das Kinoprogramm schweifend entschieden wir uns für den Black Adam Film mit Dwayne "The Rock" Johnson und begaben uns zu einem der vollautomatischen Terminals um Tickets zu kaufen. Leider legte ich beim Bezahlen mit meiner Kreditkarte den ersten Automaten lahm. Hängengeblieben, nichts mehr zu machen. Doof, also auf zum nächsten Terminal. Dort das gleiche nochmal, inzwischen tauschten die Angestellten schon panische Blicke aus, welcher der verbliebenen Terminals würde unser nächstes Opfer werden? Bevor meine Kreditkarte zuschlagen konnte, wurden wir zum Ticketschalter mit einem Menschen als Verkäufer geleitet und kauften dort unsere Tickets. Sicherheitshalber nicht mit meiner Kreditkarte, wir hatten schon genug angerichtet.

Da wir noch etwas Zeit bis zum Filmstart, gönnten wir uns noch Ramen als Abendessen (bescheiden) und shoppten ein bisschen durch das Center. Dann ging es schon zum Film, ich genoss es sehr. Im Anschluss ließen wir uns zurück zum Hotel bringen und verbrachten den restlichen Abend damit unseren Urlaub weiterzuplanen.


-E-