(G - 22:00)

Ein sehr ereignisreicher Tag geht zu Ende; anknüpfend an den letzten Beitrag, welchen wir noch im Domestic Airport in Vientiane geschrieben haben. Nach dem Check-In haben wir gewartet, bis das Boarding beginnt. Obwohl alle Durchsagen unverständlich waren, findet man sich schnell zurecht. Es gibt nämlich zwei riesige Bildschirme, an welchen man den Status der wenigen angebotenen Flüge ablesen kann. Die letzte Spalte ist entweder leer, wenn der Flug noch lange auf sich warten lässt, oder es steht "Check-In" sobald man das Gepäck aufgeben darf und es gibt noch "Boarding" - selbsterklärend, aber der Status bleibt auch den restlichen Tag auf "Boarding", wenn der Flug schon längst weg ist. Wir warteten also, bis der Flug von "Check-In" auf "Boarding" wechselt, recherchierten fleissig und Elli schrieb den letzten Blogartikel; wir warteten und warteten, lauschten unverständlichen Durchsagen und warteten. 25 Minuten vor der geplanten Abflugzeit war der Status immer noch auf "Check-In" und wir noch nicht ein mal durch den Sicherheitsbereich. Ein hektischer Mitarbeiter des Flughafens setzte unserer inneren Ruhe ein Ende mit "Luang Prabang?"; wir antworteten "Pakse" und er weiste und fuchtelnd den Weg "fast, fast". Bei der Schlange vor der Passkontrolle vorbei wurden uns schnell zwei Stempel auf die Tickets gedrückt. Der Sicherheitscheck wurde im Eiltempo bestritten, ich aber zurückgepfiffen. Irgendwas in meinem Handgepäck hat ihnen nicht gefallen. Waren es die zwei 1,5l-Flaschen Wasser? Das Mosquito-Spray? Oder doch irgendeine der kleinen Hygienefläschchen? Vermutlich doch das kleine Netbook? Da die Dame kein Wort englisch sprach, musste man ein bisschen probieren und siehe da: Powerbank und Kindle wollten kurz angesehen werden. Schnell alles wieder verstaut, an der netten Dame vorbei, welche uns eigentlich deutete, dass wir uns im Boarding-Bereich (für den nächsten Flug) hinsetzen sollten und dann über's leere Rollfeld in den Flieger. Hingesetzt, Türen zu und kurz darauf startet auch schon die Maschine. Der Flug verlief reibungslos; leider hat uns Mr. Koffie bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Antwort geschickt und so wussten wir noch nicht, in welche Himmelsrichtung wir die Reise fortsetzen.

Am Flughafen in Pakse konnten wir nach Anfangsschwierigkeiten das Datenpaket für mein Handy erneuern und noch mal die Mails checken; glücklicherweise gab es eine handvoll neue Nachrichten: Die Tour und Workshop von Mr. Koffie im Bolavenplateau können wir morgen antreten; da er allerdings am frühen Nachmittag in Pakse sein muss, starten wir früher und mit weniger Pausen (was für unseren dichten Reiseplan ohnehin nicht von Nachteil ist). Damit wir die Startzeit einhalten können, haben wir uns spontan entschieden mit zwei anderen Touristen das Taxi zum südlichen Busterminal zu teilen und von dort aus sollten angeblich noch lokale Busse nach Paksong (den Ausgangspunkt für die Tour) fahren. Wir hatten wohl Glück, denn 5 min nachdem wir am Terminal angekommen sind, schnappte sich ein Mann eines unserer Gepäckstücke, rannte quer über das gesamte Terminal und dann noch weiter, deponierte es auf einem Pritschenwagen nebst Hühnern und anderen Spezialitäten und forderte uns auf einzusteigen. Die Fahrt nützten wir für Recherche, ein Telefonat mit Mr. Koffie und zum Entscheiden, ob wir es riskieren sollten, circa 10km vor unserem eigentlichen Ziel auszusteigen und den bekannten Tad Fane Zwillingswasserfall anzusehen. Wir entschieden uns für den Wasserfall und hofften, dass wir unkompliziert im angeschlossenen Resort übernachten könnten. Dort angekommen war die Aussicht auf den Wasserfall spektakulär, das Personal konnte bis auf den Manager kein Wort englisch und der Transport der letzten 10km nach Paksong am folgenden Tag sollte ursprünglich ~40 Euro kosten, dann 20€, nach kurzem Verhandeln 15€ und als wir, nachdem wir das Zimmer gesehen hatten, entschieden haben, dass uns der Preis für diese Unterkunft zu teuer ist und deswegen insgesamt abgelehnt haben, nur mehr 10€. Malaysia-Flashback: so dreist war es in Laos bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Wir haben also noch kurz den Wasserfall bewundert und sind dann zurück zur Hauptstraße und wollten auf den nächsten Bus warten. Elli winkte einem vermeintlichen Bus, welcher auch für uns bremste, aber es war nur ein kleiner Transportwagen mit einem netten Fahrer. Kanya fragte uns wo wir hin wollten und hat uns direkt mitgenommen. Bergauf hatte das Gefährt - wohl auch Dank unseres Zusatzgewichts - schwerste Mühen, aber die Fahrt mit Kanya war sehr unterhaltsam; klischeehafterweise ist er im Kaffeehandel tätig. In Paksong angekommen (augenscheinlich ein Durchzugsort, welcher aus einer Durchgangsstraße und einem T-Stich besteht) haben wir uns noch ein Gästehaus gesucht und wollten dann noch kurz die Gegend erkunden. Neben Mr. Koffie's Café gibt es noch ein weiteres: Jhai. Es hätte eigentlich schon seit 30min zu haben sollen, die Tür stand aber noch auf und der nette Besitzer hat uns netterweise noch einen Arabica und einen Robusta gebrüht. In perfektem englisch haben wir uns eine gute halbe Stunde über Kaffee, Zubereitungsmethoden, Tipps und Tricks unterhalten und dabei viel neues gelernt. Nun sind wir schon auf die morgige Kaffeetour gespannt und hoffen, dass die Karaokepartys in der näheren Nachbarschaft zeitnah ein Ende finden.