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Wegen leichteren Bauchschmerzen ging es früher etwas später los als geplant. Ursprünglich wollten wir noch frühstücken gehen, bevor der Workshop losgeht. Für ein Frühstück hätten wir nur mehr 30min gehabt und so komisch es klingt: in Laos reicht das leider beiweiten nicht. In der Hoffnung, dass Mr. Koffie selbst in seinem Café etwas zu essen anbietet, sind wir also eine halbe Stunde früher dort aufgetaucht. Er saß bereits an seinem Kaffee vor dem Café und war etwas überrascht, dass wir so früh angekommen sind, bot uns aber an, dass wir uns dazu setzen. Es folgte ein interessantes Gespräch über Kaffeekulturen und Gott und die Welt während er genüsslich an seinem Kaffee sippte (Essen folgte leider keines).

Dann war es endlich soweit: sein Espresso war ausgetrunken und so bereitete er neuen Kaffee in der Espressokanne. Es gab für uns zum Start einen 100% Arabica aus der Region und dann ging die Führung los. Wir wurden ums Eck zu einer Kaffeeplantage geführt, wo uns die Unterschiede der Pflanzen Arabica und Robusta erklärt wurden. Hier zu sehen eine reich tragende Arabica.

Wir unternahmen anschließend einen Schweif durch die Kaffeegeschichte. So waren es wohl die Holländer, welche die Arabicapflanze in die Welt getragen haben und denen wir nun die Kaffeevielfalt verdanken, welche wir haben. Ergänzend gab es noch Informationen zur Kaffeeherstellung, Wissenswertes über das Geschäftsmodell Starbucks, Qualitätsmerkmale und Perversionen in der Vermarktung.

Mittlerweile war es Mittag und wir gingen in ein vietnamesisches Restaurant zum Essen. Die Vorfreude auf den Nachmittag stieg, denn wir würden endlich lernen, selbst Kaffee zu rösten.

Nachdem wir im WonKoffie noch einen Kaffee bekommen hatten (jummy), sind wir in seine Kaffeeküche übersiedelt um selbst Hand anzulegen. Üblicherweise wird im WonKoffie geröstet, aber heute aus Gründen erstmalig in seinem eigenen Haus. Als Entschuldigung bekamen wir während seiner Aufräumarbeiten einen Kopi Luwak (der teure Kaffee von den süßen Meerkätzchen) kredenzt. Dieser ist tatsächlich sehr interessant und man kann durchaus verstehen, dass er sehr geschätzt wird, aber wie Mr. Koffie sagte: es gibt auch anderen Kaffee, der deutlich besser schmeckt.

Nachdem das nötigste aufgeräumt war, wurde auch schon eine kleine Menge Arabica typica geröstet und uns dabei erklärt, auf was wir achten müssen und wie wir das zuhause selbst machen können. Bei der zweiten Röstung durften wir schon mithelfen und die dritte wurde gänzlich von uns gemacht.

Als Mitbringsel wurden uns zwei Packerln abgefüllt und so können wir zuhause das Ergebnis selbst verkosten. Natürlich haben wir das frisch geröstete auch vorort noch gebraut und es ist ziemlich gut geworden. Damit ging unser Workshop zu Ende und wir hofften, am selben Nachmittag noch nach Champasak zu kommen.

Wir stellten uns vollbepackt an die Straße und versuchten unzählige Busse und Minivans anzuhalten um uns mitzunehmen. Diese winkten alle ab (keine Ahnung warum) bis uns schließlich Doch jemand nach Pakse mitnahm. Dort mussten wir nur noch den Transport ins circa 50km entfernte Champasak finden (angeblich fahren die letzten Busse gegen Mittag, nun war es schon fast 17:00). Der Minion unseres Fahrers sagte uns irgendwo vor der offiziellen Busstation, dass wir nun nach Champasak umsteigen können. Kaum aus dem Bus, fuhr dieser weiter und unsere Rucksäcke wurden ungefragt auf ein TukTuk verladen. Wir mussten uns ziemlich querstellen um überhaupt einen Preis zu erfahren: circa 50€. Am Rand der Stadt hat man wenig Optionen und wir konnten uns an Ende zumindest auf 20€ einigen. Kurz vor der Ankunft machte er uns zu verstehen, dass wir 30€ bezahlen müssten. Wir entschieden uns ein paar Gehminuten vor der Unterkunft auszusteigen, haben 20€ bezahlt und waren froh, dass er samt seinem Anhang (zwei weitere Laoten) abdrehte. Der Ort ist unheimlich langgezogen. Unsere Unterkunft war im Süden, 6km von der Bootsanlegestelle entfernt und niemand sprach Englisch. Leichte Sorgen machten sich breit, wie wir hier jemals wieder wegkommen sollten. Glücklicherweise waren die Mitarbeiter vorort sehr bemüht und nach einem kurzen Telefonat mit dem englischsprachigen Management wurde uns mitgeteilt, dass sie heute noch in das Resort kommen um uns weiterzuhelfen. Nach dem Abendessen sind sie auch schon eingetroffen und in Kürze war alles geregelt. Wir haben zwei Räder bekommen um am nächsten Morgen den nahegelegenen Tempel erkunden zu können und die Weiterreise zu den 4000 Inseln im Anschluss war organisiert.

Ausgesprochen zufrieden ging es ins Bett.