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Nach Absprache mit dem Manager unseres Resorts an vorigen Abend starteten wir schon um 5:45 mit den Resorteigenen Rädern in Richtung Wat Phou. Dabei handelt es sich um einen alten Khmer-Tempel, älter noch als Angkor Wat in Kambodscha, dafür aber anscheinend wesentlich kleiner.

Entgegen unser Erwartungen war die Sonne schon am aufgehen (der Tag in Laos startet wirklich früh), also noch ein kurzer Fotostopp auf der Straße und dann weiter.

7 km waren zu schaffen, dabei hatte eines der Räder den Sattel auf Mindesthöhe, sprich asiatischen Kinderstandard. Dieses Rad bekam Gregor, der Gentleman, weil ich mit meinen Knieleiden nach wenigen Metern vermutlich garnicht mehr radeln hätte können. Und dann brachten wir die Strecke hinter uns, vorbei an morgendlichen Almosengängen (endlich haben wir sie gesehen!!! Sind aber garnicht so spannend....), radelnden Kleinkinder und suizidgefährdeten Hähnen (die Hühner hier sind gescheiter). Überraschend spät, also 6:30, kamen wir beim Wat Phou an und erblickten...keine Menschenseele. Alles bereits offen und begehbar, aber der Ticketschalterähnliches war mich geschlossen, das versprochene Elektroshuttel inaktiv und unauffindbar und wir etwas gestresst. Um 8:00 sollten wir nämlich wieder in der Unterkunft sein für ein schnelles Frühstück und spätestens um 8:30 zur Fähre aufbrechen, die uns auf die andere Seite des Mekong zum Bus nach Ban Nakasang bringen sollte. Und Ban Nakasang ist der Hafen für die Fähren auf die 4000 Inseln. Also eine lange Weiterreise, bei der alles glatt laufen sollte.

Wir stellten jedenfalls unsere Räder hinter den Mitarbeiterschuppen (zu erkennen an den vielen Hängematten davor) und machten uns zu Fuß auf den 1 km zum Tempel zu überwinden, da auf dem Gelände groß angeschrieben jegliche Fahrzeuge verboten waren. Währenddessen überholten uns Traktoren. Wahrscheinlich Gärtner.

Bei der ersten von drei Ebenen des Tempels angekommen, waren wir ziemlich begeistert! Alte Gemäuer mit wunderbaren Steinmetzarbeiten, schon etwas verfallen, aber immer noch imposant.

Als einzige Besucher und überhaupt einzige Personen auf dem Gelände stiegen wir zwischen Frangipani-Bäumen die alten, verschobenen Stufen hinauf bis wir ganz oben, bei der dritten Ebene ankamen. Immer noch menschenleer konnten wir mach belieben zwischen den Gemäuern des alten hinduistischen Tempels herumkraxeln, Fotos schießen und die Grenzen des begehbaren Bereiches ausloten.

Unsere Zeit war aber knapp bemessen und wir hatten die Zeit der optimalen Abfahrt mit dem Rad zur Unterkunft eigentlich schon überschritten, also schrieben wir das Frühstück ab und machten uns schleunigst auf zu den Rädern. Auf der untersten Ebene kamen uns schon massenhaft laotische Reisegruppen entgegen, welche natürlich alleit ihren großen Pickups direkt bis vor die Tempel gefahren waren. Laot müsste man sein. Wieder gings den 1km in Laufschritt zurück zu den Rädern, beim Tor kam uns ein Security entgegen, welchen wir galant aus dem Weg gingen, indem wir einen kleinen Durchgang im Zaun hinter den Mitarbeiterschuppen nutzten. Mit einem kurzen Sabaidee verabschiedeten wir uns von den in den Hängematten herumlümmelnden Mitarbeitern, schoben unsere Räder hastig am Ticketeintreiber vorbei (als der unser Ticket verlangte, stellten wir uns doof und machten ihm gestresst klar, dass wir unseren Bus erreichen müssten und WEGfahren wollten). Etwas verdutzt schaute er uns hinterher, aber bei nicht vorhandener Leistung und einem verpassten (da geschlossenem) Museum wollten wir nicht unbedingt den Ausländereintrittspreis bezahlen.

Inzwischen war es schon 5vor8 und wir weit davon entfernt rechtzeitig bei der Unterkunft für ein Frühstück zu sein. Trotzdem traten wir kräftig in die Pedale und hatten schon ca. 3km geschafft, als plötzlich ein großes Auto vor uns anhielt und der Manager uns vom Steuer aus zuwinkte. Der Magier hatte zwei seiner Atlati mitgebracht, die uns die Räder abnehmen und an unserer statt in der inzwischen enormen Hitze zurück zum Resort strampelten. Wir waren hingegen keine 5min später dort, schnappten unsere Rucksäcke, bestellten einen Kaffee, bekamen ungefragt ein leckeres Omelett, Orangensaft und Früchte (später noch den bestellten Kaffee) und posierten für sie für Werbefotos. Für uns das Mindeste für solch einen Service! Um halb wurden wir dann inklusive Gepäck eingeladen, zum ATM von Champasak gebracht (auf den 4000 Inseln gibt's nämlich keinen und wir waren inzwischen etwas knapp bei Kasse) und von dort mit dem Boot auf die andere Seite des Flusses. Dort wartete schon unser Minivan von Green Paradise Travel uns wie auf Wolken fuhren wir den 4000 Inseln entgegen. Alles glatt gelaufen, dank unseres laotischen Magiers.