Der erste Tag in Siem Reap startete sehr angenehm. Frühstück bei der Unterkunft und dann Abstecher zu den Artisans d'Angkor gleich um die Ecke. Dort durften wir durch die lokalen Werkstätten schlendern, in denen verschiedenste Handwerke präsentiert wurden: Sandstein Bildhauerei, Speckstein Bildhauerei, Seidenmalerei, Schnitzkunst, Silbergravur und Versilberung, Töpferei und Lackmalerei. Wir waren garnicht mit allem fertig, da wurden wir schon vom Vormittags-Shuttle zur eigenen Seidenfarm gebracht. Der ebenfalls angemeldete Pascal aus der UK (Gregor sah ihn auf der Anmeldeliste) war leider nicht rechtzeitig da, also bekamen Gregor und ich eine Privatführung mit Thun. Der zeigte uns alle Produktionsschritte der Seidenweberei, von der Aufzucht der Raupen über die Fadengewinnung zur Färbung mit der Ikat-Methode bis zum eigentlichen Weben. Wir waren wiedermal tief beeindruckt, auch wenn wir noch einiges von unserem Besuch der Mulberry Farm in Laos wussten.

Hier ein Beispiel der Ikat-Färbetechnik.

Danach hatten wir laut Thun noch 30 Minuten im Shop Zeit, die wir natürlich komplett überzogen und auf 55 Minuten erhöhten. Gregor sah sich alles genau an und probierte dann zielgerichtet die Seidenhemden, während ich verzückt durch den Laden stolperte, alles anfasste, mich für nichts entscheiden konnte und am Ende panisch ein kleines Täschchen kaufte. Zur Sicherheit, falls ich mal irgendwo was reingeben möchte. 

Zurück bei den Artisans d'Angkor in Siem Reap Zentrum vollendeten wir unseren Spaziergang durch die Werkstätten, steuerten am Ende in den dortigen Shop und staunten nicht schlecht: der war sogar noch größer!! Also nochmals geshoppt und dann weiter zum Mittagessen bei einem Khmer Restaurant um die Ecke. Was in Siem Reap sofort auffällt: die Speisekarten sind um einiges dicker! Da muss man jedesmal einen dicken Ordner wälzen und sich durch verschiedenste Varianten an gebratenen Nudeln, gebratenem Reis und sogar Pizza und Tacos quälen. Eines besser als das andere! Und dann noch das Angebot an Fruchtsäfte und Shakes. Man kann sagen, ich bin glücklich. 

Danach zogen wir uns zur Verdauungsrecherche ins Hotel zurück, organisierten noch den morgigen Trip nach Angkor Wat mit einem uns empfohlenen Tuktuk Fahrer, buchten über österreichische Hintermänner (Danke Papa!!) den abendlichen Zirkusbesuch und fanden so nebenbei eine free walking tour in der Nähe. Die war dann auch als nächstes geplant, wurde aber kurzfristig abgesagt und von uns durch eine Shopping-Sondierungsrunde durch die hiesigen Märkte und Geschäfte ersetzt. Wir sind jetzt über die Preise ganz gut informiert, haben klarere Vorstellungen, was alles nach Österreich importiert werden soll und werden uns zielsicher spätestens in Phnom Penh mit Souvenirs zudecken (die meisten Shops haben nämlich Ableger in der Hauptstadt... Und wir wollen ja nicht alles für nächsten 4 Wochen mitschleppen müssen). 

Heute ist übrigens schon die 2. Woche vorbei. Schnell ging das mit der 2. Ab jetzt wird die Zeit vermutlich nur mehr fliegen. :( 

Als letzter Punkt des heutigen Tages ging es wie oben schon erwähnt zum Zirkus. Ganz nach Cirque du Soleil geht es dabei um eine akrobatische Show mit Livemusik und tiefgründiger Geschichte. In unserem Fall um das "weiße Gold", den Reis und seine Bedeutung für die kambodschanische Gesellschaft. Mit sehr motivierten Artisten wurde eine beeindruckende Show zusammengestellt, in der sehr viel Reis durch die Gegend flog. Begleitet wurde alles von einer Liveband in einem ziehbaren Boot und einem Livemaler, dessen Bild am Ende als fehlendes Puzzleteil in eine Collage eingefügt wurde. Die Geschichte war sehr tiefgründig und die Stunts toll, wenn auch nicht extrem waghalsig (gsd).

Wir sind jedenfalls sehr zufrieden, auch wenn Gregor irgendwas von Kino um 21:30 gemurfelt hat. Wir haben nämlich ein Kino um die Ecke, in dem gerade 2 Horrorfilme spielen. Das wars, nur 2 Horrorfilme im Programm. Das ist mir unheimlich, ich glaube, das überlege ich mir nochmals ganz gut. 

Morgen geht's jedenfalls mal zu den berühmten Khmer Tempeln. Ich bin schon sehr gespannt! Gregor wird morgen berichten.


-Elli