Wir akklimatisieren noch und so kommt es, dass wir uns nach mitternächtlichem DimSum Verzehr in einem 24/7 geöffneten Lokal schlaflos im Bett wälzen. Auch die nicht erfolgreich organisiere Weiterreise lag noch schwer im Magen. Und so kam es, dass wir bei einem letzten Onlinebuchungsversuch um 4:30 morgens am Ende des Vorgangs auf Bezahlung am Counter klickten und das depperte Bezahlsystem einerseits meinte, dass wir just in diesem Moment am Counter stehen und anderseits auch nicht mehr abbrechen ließ. Sie vorherigen Eingaben waren damit umsonst gewesen und wir wollten nur mehr schlafen. Der eigentliche Plan, zum dritten Mal den Versuch zu starten die Hauptattraktion, den goldenen Palast, zu sehen, drohte abermals zu scheitern. Am Ende haben wir es kurz vor Mittag geschafft auszuchecken. Die Onlinebuchung der Weiterreise war zwischenzeitlich auch nicht möglich (da am selben Tag) und so war unser erster Stopp des Tages das Büro des Anbieters. Glücklicherweise bekamen wir noch Plätze und somit fehlte nur noch eine Unterkunft. Im Café Foxhole fanden wir sowohl Frühstück als auch WiFi. Statt des namensgebenden Wildhunds, lauerte uns aber eine feline Überraschung auf, die mit Ruhe, Persistenz und Finesse von allen Himmelsrichtungen Lisbeth's Teller erreichen wollte. Am Ende erfolglos und mit dem Essen auf dem Teller verschwand auch die Präsenz der jungen Katze. Das WiFi wurde genutzt um gleich die nächsten fünf Nächte auf Koh Tao zu reservieren. Mal sehen, wir es uns auf dieser kleinen Halbschwester des großen Tourismusmagneten Koh Samui taugt.


Und dann war es auch schon wieder zu spät für den Goldenen Palast und so entschieden wir uns stattdessen für einen Tempel, der vorallem für seinen über 40 Meter langen liegenden Buddha bekannt ist, aber auch eine Schule und Massageausbildungsplätze beherbergt und das sogar beides schon ziemlich ziemlich lange.


Da wir nach dem Tempelbesuch immer noch einige drei Stunden Zeit hatten, entschieden wir uns dafür, die angeblich praktischen Wassertaxis zu verwenden um wieder zurück zur Unterkunft zu kommen wo unsere Rucksäcke auf uns warteten. Das sind übrigens ganz normale öffentliche Verkehrsmittel und keine Privatmietung. Der ungefähre Ort des Piers wurde rasch gefunden. Wir landeten in einer Sackgasse mit ein paar Verkäufern und durch Hilfe der Locals machten wir nach genauerem Hinsehen tatsächlich einen Weiterweg aus. Nur über ein paar Sandsäcke drüber steigen und schon verschwindet man nach einem Kopfeinziehen über ein paar Meter Betonpflaster in einer zusammengeschusterten Hütte und da drinnen tut sich eine neue Welt auf. Der Betonpfad wird zu einem schmalen Holzsteg. Rechts und links davon braunes Wasser mit unzähligem Abfall. Weiter vorne rechts kleinere Verkaufsstände. Links ist alles unter Wasser, aber auch dort scheint es gelegentlich Verkaufsstände zu geben. Die Türen stehen halb im Wasser. Der Schalter ist allerdings geschlossen und ein dünnes Band versperrt den Weg zur eigentlichen Anlegestelle. Und wir wollen eigentlich Flussaufwärts, aber das Schild zeigt lediglich eine Querung des Flusses an. Google Maps wird's wohl wissen und als der Schalter wieder öffnete, schickte uns die Dame einfach mit auf das Boot und signalisierte uns auf der anderen Seite umzusteigen. Hier übrigens kurz nach Anfahrt ein Blick zurück auf die Anlegestelle des wohl größten Umschlagplatzes des Wassertaxis (zumindest war er das Mal, wenn man den Reiseführer Glauben schenken darf):


Auf der anderen Seite mit dem abenteuerlichen Boot angekommen mussten wir erstmals die richtige Anlegestelle finden. Einfach, wenn man Thai ist. Schwierig, wenn man Ausländer ist und der einzige Weg durch einen Tempel mit Eintritt führt. Nach ein paar Hilfestellungen haben wir's aber geschafft und auch dort gab uns eine Frau wichtige Informationen. Nur wussten wir zu dem Zeitpunkt nicht, dass wir am Ende fast 30min auf das Boot warteten, das Boot für die relativ kurze Strecke auch 15min benötigt und wir dann nicht dort Aussteigen konnten, wo ich dachte dass wir können, weil die Ortsbezeichnungen auf den Onliinekarten wohl doch nicht ganz eindeutig sind. Fazit: wir haben eine ca 25min Fußstrecke durch über eine Stunde Bootstaxi ersetzt und mussten am Ende nochmal 10 min zu Fuß gehen. Der eigentliche Plan in Ruhe einen Kaffee zu trinken und dann Abend zu essen war damit hinfällig, aber dafür landeten wir in einem etwas equisiten Sushilokal, in welchem die Köche Krawatten trugen und es zahlreiche Sorten gab wo ein Stück 10€ plus kostete. Wir entschieden uns für die Budgetvarianten und wurden am Ende sehr begeistert für 30€ satt.


Im Anschluss huschten wir noch in die Unterkunft und von dort zum Treffpunkt für den Bus wo wir die fast 2.5h (!) Wartezeit damit verbrachten, Lisbeth eine SIM Karte zu besorgen und uns mit Mückenschutzmittel zu versorgen.


Zwischenzeitlich sitzen wir im überraschend modernen und gemütlichen VIP Bus.


-G-