Heute war ein etwas langsamerer Start. Gregor wachte mit Migräne auf, schon die zweite in Thailand, aber nicht weiter verwunderlich bei der Anreise. Also verließen wir das Hotel erst um 11, ich konnte die Zeit derweil zum Recherchieren nutzen. Nach einem späten Frühstück wurde uns leider bewusst, dass die Hauptattraktion, der Königliche Palast, schon am frühen Nachmittag schließt, zu früh für uns, um den gesamten Komplex mit anschließendem Tempel besichtigen.

Aber das National Museum war noch geöffnet, also besuchten wir für die nächsten 2,5 Stunden einfach die gesamte Geschichte Thailands bzw des thailändischen Königshauses. Die Exponate reichten von Waffen zu prähistorischen Tonkrügen, Buddhastatuen aus allen Epochen zu Paradestücke der thailändischen Kunstfertigkeit. Auch ein paar Kuriositäten konnten wir entdeckten, mein Highlight: ein getöpfertes Kissen.

Semibequem stelle ich mir das vor.

Nach einer kleinen Stärkung gönnten wir uns ein traditionell thailändisches Essen und diskutierten den weiteren Reiseplan. Viel Zeit blieb uns aber nicht, denn wir hatten schon vom Vortrag etwas ins Auge gefasst: wir wollen uns etwas schneidern lassen! Genauer gesagt brauchen Gregor und ich Wintermäntel, also warum nicht gleich etwas gescheites vom thailändischen Schneider.

Nach 1,5 Stunden Verkaufsgespräch (dauernd von den Schneidergehilfen mit Bier versorgt, damit das Börserl etwas lockerer sitzt) hatten wir uns auf Preis, Schnitt und Material geeinigt und konnten den Abend noch bei Mollys Bar mit Livemusik ausklingen lassen. Nach einem spontanen Mitternachtssnack trotteten Gregor und ich in die Unterkunft mit dem festen Vorsatz dort endlich (!!) unsere Weiterreise vom nächsten Tag zu organisieren. Unsere nette Rezeptionistin machte uns jedoch einen Strich durch die Rechnung, wir quatschen über das nächste Ziel Koh Tao und kamen erst nach Mitternacht ins Zimmer. Dort die Ernüchterung, am selben Tag kann die Bus Fähre Kombination online nicht mehr gebucht werden. O.O

Also müssen wir direkt zum Transportunternehmen und dort buchen und können erst danach eine Unterkunft reservieren. Aber wird schon hinhauen, wir müssen jetzt erst mal schlafen und dem Tag verarbeiten.


-E-


Was mir generell noch zu Thailand aufgefallen ist:

- die Thailänder sind extrem offen und gesprächig, an jeder Straßenecke wird man angequatscht. Meistens von Tuktuk Fahrern oder Vermittlern für Reisen/Touren/Allerlei. Aber auch von Frauen auf dem Weg zur Arbeit, Polizisten beim Tempelbesuch oder Lehrern. Alle haben hilfreiche Tipps für den bestmöglichen Aufenthalt und freuen sich mehr von dir zu erfahren. Wirklich das Land des Lächelns, aber auch stressig, weil man deswegen nie zu lange verloren wo rumstehen möchte, sonst übernimmt jemand anderer das Ruder und 'rettet' die planlosen Touristen.

-Bangkok ist kühler als gedacht und dreckiger als erwartet. Letzteres nicht unbedingt auf den Straßen selbst, aber die Luft ist so trüb, dass man meint, es nieselt die ganze Zeit. Und der Fluss ist braun und fließt zäh durch die Stadt,nur selten erahnt man einen Fisch, der schnell wieder abtaucht. Es fühlt sich ungesund an Zeit in der Stadt zu verbringen.

- Auch wenn beunruhigende Geschichten über die Nächte in Bangkok kursierten und man immer wieder Horrorstories von Mopeddieben hört....mich erinnert die Stadt an jede andere Hauptstadt in Südostasien, die ich bisher gesehen habe. Vll etwas quirliger und moderner, mehr Straßenstände und definitiv mehr Drogenverkäufern in den Nachtmärkten (mit save smoking areas für joints oder Ständen, die dir frisch einen Marijuhanamix vorbereiten). Aber halt doch, einfach eine Großstadt mit allen Vor- und Nachteilen.

- preislich gibt es bei manchen Produkten garnicht so enorm viel Unterschied zu Österreich (zumindest in Bangkok). Ein Bier kostet gute 3€, eine Mahlzeit um die 10€, eine SIM Karte für 30 Tage fast 20€. Das ist nicht so günstig, wie wir es von anderen Ländern kennen, aber für einen Europäer sehr leistbar.