Heute ging es bereits um 8:00 raus auf's Meer. Es fehlen noch zwei Tauchgänge auf 18m und James meinte, das werden für uns "pretty much fun dives", da er das Gefühl hatte, dass wir die Übungen bereits gut beherrschen und im Wasser sehr ruhig (calm) sind. Gestern sagte er schon, dass wir zuerst zum Divespot "South West" gehen und dieser der Schönste ist. Hier war sein erster Tauchgang auf Koh Tao, worauf er entschied hier zu bleiben und die Sicht soll heute auch gut sein. Überraschenderweise waren wir heute nicht alleine am Boot. Weitere Angestellte von den Hydronauts ließen es sich nicht nehmen und so hatten wir drei Tauchgruppen am Boot. Eine Gruppe tauchte mit einer professionellen Kameraausrüstung ab, eine Gruppe ging auf 35m und wir machten unseren dritten und vierten Tauchgang für den Tauchschein. Unsere Gruppe hatte auch einen Zuwachs: Crispin, Lea's Freund, hat den Tauchschein schon und begleitete uns mit seiner GoPro. Nun hatten wir auch zwei Buddyteams: ich mit Crispin und Lea mit James. Gut gebrieft sanken wir Richtung Meeresboden und waren überrascht, dass es vom Gefühl her kaum einen Unterschied macht ob 12 oder 18m Tiefe. Noch tiefer wird's wohl erst spezieller wegen den Einflüssen auf den Körper, aber bis 30m (wie dürfen nur auf 20m) ist's recht unkompliziert. Es ging um und durch ein kleines mit Korallen bewachsenes Unterwassergebirge. Gefunden haben wir wieder ähnliches wie schon bei den Tauchgängen vorher, aber der Tauchgang selbst fühlte sich heute noch natürlicher an. Crispin war oft und viel mit seiner GoPro beschäftigt, rutschte schon Mal versehentlich auf fast 19m ab und ich hatte alle Mühe das Bindeglied zwischen Crispin und dem zweiten Buddyteam zu sein. Nach nur ca. 25min signalisierte Crispin, dass sich sein Sauerstoff schon zu Ende neigt (das ist ab weniger als 70 Bar der Fall, damit man noch ruhig und langsam aufsteigen kann und am Ende noch 50 Bar Reserve hat. Gestartet wird mit 200-230Bar) und nach 35 min waren wir schon wieder draußen. Lea und ich hatten am Ende noch um die 100 Bar im Tank.


Auf dem Weg zum zweiten Tauchgang durften wir mehr Eigeninitiative zeigen: bei wieviel Bar wollen wir welche Entscheidung treffen? Wer ist Buddy mit wem? Was tun wir wenn x/y Unterwasser passiert? Was wollen wir sehen? Und Crispin bemerkte auch, dass er sich etwas weniger mit seiner GoPro beschäftigen sollte. Am Ende tauchten wir zu einem gesunkenen Schiffswrack. Die höchsten beiden Punkte (Mast hinten, Kanone vorne) sind auf circa 18m Tiefe, der Rest darunter (30-40m). Wir durften also nur auf Höhe der Spitze des Masten tauchen und den Schiffskörper einmal queren. Die Sicht war leider ausgesprochen schlecht und so sahen wir dabei leider nicht einmal die Umrisse, aber zumindest Nest und Kanone. Von dort ging es Unterwasser ca. 20 Meter weiter zu einem weiteren Tauchspot, ein weiteres Unterwassergebirge. Zu Beginn war nicht viel neues dabei, aber dann entdeckten wir einen riesigen Kugelfisch (Kleinkindgröße geschätzt.. vermutlich aber kleiner) und kurze Zeit später einen nie enden wollenden Barracuda Schwarm. Crispin signalisierte kurze Zeit später wieder niedrigen Tankdruck und dann ging es langsam wieder nach oben, wo wir nochmals den ein oder anderen Schwarm Fische durchschwammen.


Wow! Geschafft. Wir dürfen jetzt theoretisch selbst und Meer und bis zu 20m tief Tauchen.


In der Unterkunft gab es noch ein letztes Debriefing und die Ausstellung der Zertifikate. Danach verabschiedete ich mich mit Lisbeth zum sehr sehr späten Mittagessen.


-G-