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Nachdem wir schon so viel Zeit in Luang Prabang verbracht hatten, aber die Classics vorort noch nicht angesehen haben, wollten wir das an diesem Tag nachholen.

Vormittags ging es in den Royal Palace, bis vor wenigen Jahrzehnten der Wohnsitz der Königsfamilie. Nachdem es dem Volk 'geschenkt' wurde (offizielle Version), ist es inkl. angeschlossenem Fuhrpark in ein Museum umfunktioniert worden. Über den Tod der Königsfamilie will die Regierung keine Informationen preisgeben. Gerüchten zufolge wurden sie in ein Umerziehungslager gesteckt und sind kurz darauf verstorben. Darüber liest man vorort freilich nichts. Auf dem Gelände wird außerdem auch eine hochverehrte ca. 80cm große Buddhastatue (oder eine Kopie davon.. man weiß es nicht) aus dem 8. Jhd. aufbewahrt, welche eigentlich von den Siamesen im Laufe der Jahrhunderte zwei mal erbeutet wurde.

Aber die Siamesen hatten noch eine zweite Statue erbeutet und wenn man diese zwei zu nah aneinander aufbewahrt, bekriegen sich die darin wohnhaften Geister 'Phi', was zu Unheil und Verderben führt. Kurzum: die Siamesen haben nach diversen Hungersnöten gerne die Statue an die Laoten zurückgegeben.

Mittags war es dann so unerträglich heiß, dass wir der Hitze entfliehen mussten und deshalb ging es nochmal in meine sehr geliebte Mekong Coffee Lounge. Eigentlich nicht weiter erwähnenswert, wenn wir nicht endlich die ersten belegten Baguettes in Laos bekommen hätten. Das Baguette von Elli überdies noch mit Spezialsonderwunsch: sie wollte das Sausage Baguette nicht mit normalem Sausage, sondern mit dem Lao Lao Sausage, welches eigentlich als eigenes (fast gleich teures) Gericht auf der Speisekarte geführt wurde. Der Wunsch wurde gerne und ohne Aufpreis erfüllt und 30 Sekunden später

verließ eine Mitarbeiterin das Café um wenige Minuten später wieder mit einem frischen Würstchen vom Markt zurückzukehren. Die Baguettes waren übrigens etwas ungewohnt, aber durchaus sehr schmackhaft. Vermutlich sind die Anteile an Reismehl sehr hoch, aber das ist nur Spekulation.

Während des Essens wurde viel recherchiert und geplant und ich denke, wir haben nun eine gute Vorstellung davon, wie es weiter geht (siehe mein anderer Blogeintrag).

Nachmittags haben wir uns dann noch zum UXO Visitor Center beeilt. UXO steht für UneXploded Ordnance und diese Organisation versucht den explosiven Dreck aufzuräumen, welche die Amerikaner vor ein paar Jahrzehnten zu hunderten Millionen abgeworfen haben.

Obwohl schon einige Millionen Bomben entschärft wurden, haben sie erst einen Minibruchteil (wenige Prozent) der geschätzten Blindgänger entschärft. Parallel dazu wird aufgeklärt, aufgeklärt, aufgeklärt und so gibt es in ganz Laos 'nur' circa einen Zwischenfall pro Tag.

Geht das Entschärfen mit den momentanen Ressourcen weiter, so braucht das wohl noch Jahrhunderte. Spenden tun übrigens viele Länder, die Österreicher allerdings nicht.

Der restliche Tag wurde noch zum Shoppen genutzt und wir haben noch zwei Vats angesehen. Darunter das Bedeutendste, vor welchem damals hochrangige Staatsgäste feierlich empfangen wurden.