Nach dem dichten Programm in den Tagen zuvor, gingen wir es heute langsamer an. Gut ausgeschlafen genossen wir noch ein Frühstück am Pool und da wir erst später hin sind, ist sowohl Rezeption als auch Restaurantbereich mit Angestellten vollbesetzt. Wie üblich wird man wärmstens begrüßt und mit allen Angestellten am Weg gab es - ebenfalls wie in dieser Unterkunft üblich - einen kurzen Smalltalk.


Im Anschluss guckten wir uns das 'Institute of Khmer Traditional Textiles' oder auch 'Inovation Khmer Traditional Textiles' (nur echt mit dem Rechtschreibfehler; man ist sich scheinbar nicht einig für was IKTT genau steht). Es handelt sich hier um ein einstöckiges Gebäude auf Stelzen. Unter diesem Gebäude arbeiten ebenerdig zahlreiche emsige Handwerkerinnen. Es wird Seide aufgefädelt, Ikat-Muster mit Naturmaterialien abgebunden, gefärbt und dann mit diesen Materialen gewoben. Es sah leider für Touristen nicht sehr einladend aus, hier durchzugehen. Wir sind deshalb dem Shop-Schild in den ersten Stock gefolgt und auf dem Weg dorthin sprach uns schon eine Mitarbeiterin an und wollte uns eine kurze Führung geben. Witzigerweise erinnerte sie ganz stark an Edna Mode aus The Incredibles und erklärte uns die einzelnen Arbeitsschritte. Lisbeth hat diese eh bereits in einem vorangegangen Post beschrieben. Die Seidenprodukte hier sind durchwegs mit sehr aufwändigen Mustern gemacht und auch die Farben kommen gänzlich ohne Chemie aus. Das Weben von 1-2m Stoff benötigt gleich Mal mehrere Tage und bereits vorgelagert wird einiges an Zeit investiert um die Muster, Farben und Seide vorzubereiten. Jeder Schritt ist gänzlich Handarbeit. Das resultiert auch in wirklich hohen Preisen und da uns leider nichts komplett vom Hocker gehauen hat, haben wir den Shop auch wieder leer verlassen.

Hier ein Foto, wo man das Muster zum Färben abgebunden sieht:


Um mehrere Farben raufzubekommen wird der Vorgang (Abbinden und Färben) mehrfach wiederholt.


Da ich auf Google Maps ganz in der Nähe eine christliche Kirche gefunden habe, wollten wir auch diese kurz anschauen. Allerdings ist diese so unscheinbar, dass wir sie nicht eindeutig identifizieren konnten und deshalb konnten wir das Innere nicht ansehen. Wir vermuten, dass der Gebetsraum in einer normalen Villa untergebracht wurde. Glücklicherweise gab es auch hier in der Nähe eine gute Gelegenheit um eine Italienische Siebträger zu genießen, so konnten wir unsere Enttäuschung schnell wegtrinken.


Eigentlich wollten wir am frühen Nachmittag noch einen Scherenschnittkurs machen auf den wir uns sehr gefreut hatten, aber dort wurde uns leider kurzfristig eine Absage erteilt, weil sie eine ganze Schulklasse zu Besuch hatten. Als Alternative beschlossen wir den Hotelpool zu nützen und verbrachten endlich Zeit für die längst überfällige Recherche zur Weiterreise. Resultat: wir werden noch zwei Nächte hier bleiben und dann mit dem Bus nach Battambang fahren, wo wir im Kühlen (der Ort liegt etwas höher und wir vermuten, die Temperatur könnte manchmal auf unter 30° fallen) Weihnachten verbringen werden.


Am Nachmittag wurden wir wieder von einem TukTuk abgeholt und zum vorgebuchten EscapeGame gebracht. Wir werden sehr nett von Long und Tiri (höchstwahrscheinlich falsch geschrieben) mit Getränken und einem kleinen Smalltalk empfangen und dann ging es schon mit dem ersten Raum los: CrimeScene. Ein Detektiv wurde ermordet und wir mussten in max. 60min den Fall lösen um am Ende die Tür zu öffnen. Dank regelmäßig angeforderter Hinweise und Hilfestellungen von Tiri und einer netten Verlängerung auf 63min konnten wir tatsächlich den Fall lösen und was uns besonders freute: das gelingt nur circa jeder dritten Gruppe.

Wir durften eine kurze Pause machen, wurden mit Bier versorgt und starteten dann mit den ältesten und laut Long dem schwierigsten Raum: the Lost Room. Das Thema hier ist nicht sehr überraschend die Ruinenstadt Angkor. Wir sammelten diverse Hinweise, knackten Codes, machten unsichtbare Codes mit UV-Licht sichtbar und konnten nach bereits 45min mit nur zwei Hilfestellungen das finale Schloss knacken.


Tiri gratulierte uns sehr herzlich und in der Lobby wurden uns weitere Getränke angeboten. Das nahmen wir gerne an und hatten die Gelegenheit noch ein Weilchen mit den beiden zu reden. Er studiert Marketing und sie hat gerade mit ihrem Englischstudium angefangen. Beide finden Phnom Penh wegen Verkehr und Unpersönlichkeit furchtbar (das sagt eigentlich jeder, der nicht dort wohnt und wir können das gut nachvollziehen). Und sie gaben uns generell einen kleinen Einblick in die Gesellschaft und das Schulsystem.


Da der Hunger immer größer wurde, verabschiedeten wir uns bereits nach einem Bier und machten uns auf zum Dee Café für ein Khmer BBQ. In Laos hieß dieses Konzept Hotpot: Ein Grill mit Schweineschwarte gefettet und Suppenring rundherum. Dazu jede Menge Beilagen und Fleisch zum Auflegen rundherum. Wieder war es sehr lecker, aber leider war die Menge nicht übermäßig und es wurde nichts aufgefüllt. Anstatt nochmals nachzubestellen entschieden wir uns für eine Riksha zum Legends Cinema und beschlossen den Tag mit dem neuen StarWars Film in 3D zu beenden. Statt Popcorn besorgten wir uns zwei HotDogs.


Die Nacht nutzte ich mit mehrfachen Klobesuchen und verließ den Raum nur für kurze Powernaps.


-- Gregor