Wie von Gregor gestern schon erwähnt ging es heute auf die erste Tour. Gestartet wurde mit einem Abstecher zu den Salzfeldern nahe Kampot. Leider hat gerade erst die Salzproduktionssaison gestartet, daher kann man mit die mit Meerwasser gefluteten Felder bewundern. Ab Jänner wird das Salz dann aber auch geerntet, vll lohnt sich am Ende unserer Reise noch ein Abstecher.


Der nächste Stopp war die Höhle Phnom Chhngok mit einem sehr alten Tempel drinnen. Anfangs noch nur begleitet von einheimischen Kindern bekamen wir schon bald kurzerhand von ihnen die Höhle gezeigt (unser Führer war wesentlich weniger informiert über die tierähnlichen Felsformationen.... Vll fehlte ihm aber auch etwas die kindliche Phantasie). Neben den kreativen Hinweisen waren die FlipFlop belatschten Kids aber auch unsere Guides und Kletterlehrer beim anschließenden Besuch der Fledermaus Höhle. Nachdem wir den Birkenstocksandalen tragenden Deutschen unserer Gruppe kurzerhand am Eingang der Bat Cave zurückgelassen haben, übernahmen die Kinder erneut die Führung, erklärten uns im perfekten Englisch wo wir welchen Fuß hinstellen sollen und flitzen rund um uns über die Felsen, als wären FlipFlops die besten Kletterschuhe für abgewetzten Stein. Selbst mit meinen Adidas Kampung (seit Malaysia meine liebsten Plastikkletterschuhe in Asien) konnte ich ihnen nicht mal annähernd nachkommen.

Nach einer kurzen Pause ging es dann mit dem Minivan weiter zum Secret lake. Der ist eigentlich garnicht so secret, wurde aber vom touristischen Entdecker damals in den 90er Jahren stolz als Geheimtipp in einer Karte markiert, um auch ja viele Touristen hinzulocken. Die Einheimischen nennen ihn (sehr treffend) grob übersetzt quadrstischen/eckigen See. Mehr ist er auch nicht. Eine sehr große Wasserflächen, die in der Regenzeit anscheinend gerne mal die einzige Brücke mitnimmt.


Ganz in der Nähe lag dann auch schon die Pfefferfarm La Plantation, auf der pfiffige Franzosen Pfeffer und Kurkuma in bester Qualität anbauen. Neben den klassischen Pfefferbeeren (Grün = unreif siehe Foto, schwarz = unreif grün getrocknet, rot = reif, weiß = geschält) gibt es noch ein paar spezielle Verarbeitung (in Salz eingelegt, geräuchert, Geheimrezept) und als absoluter Hit den langen Pfeffer. Der ursprünglich aus Java stammende Pfeffer behält seine Beeren in einer Art Schote und schmeckt sehr aromatisch. Den gibt's dann auch wieder in unreifer oder reifer Form, gepökelt oder sogar mit den ausgelösten Körnern (die sind dann so klein, dass sie kurzerhand als Pfefferperlen bezeichnet werden). Und falls mal wer keine Lust auf Pfeffer hat und trotzdem auf dieser Pfefferfarm gelandet ist, kann sich mit verschiedensten Chilipulvern, Gewürzmischungen, Kurkuma und Kokosöl zudecken. Wir konnten dem Shoppingdrang natürlich nicht wiederstehen und sind jetzt im Besitz von 350g Pfeffer verschiedenster Art und 100g der geräucherten Gewürzmischung. Netter Zufall: Gregor hat folgerichtig bemerkt, dass unser derzeitiger weißer Pfeffer in Axams aus Kampot stammt... Da haben wir einfach passende Körner kaufen müssen ;)

Von dem ganzen Sightseeing schon sehr erschöpft, wurden wir ausgehungert nach Kep gebracht, einem Dorf nahe Kampot. Dieses ist berühmt für seine leckeren Krabben und ich kann bestätigen: sehr lecker! Auch wenn Gregor etwas überfordert mit seinem Krabben war, verhungert ist er nicht. Leider war das Restaurant aber etwas langsam, weswegen wir keine Zeit mehr hatten zum hiesigen Krabbenmarkt zu gehen. Dafür ging es direkt weiter zu den verfallenen Gebäuden in Kep, die eine postapokalyptische Stimmung zauberten und zu einem alten Sommerhaus des Königs. Danach bekamen wir noch 20 Minuten am Strand von Kep, ein künstlich mit Sand verschönerter 300m langer Streifen, der wochenends von den Khmer belagert wird. War aber trotzdem immer noch weniger los als an einem italienischen Strand wie Jesolo. ;) Dort gab es für uns eigentlich nichts zu tun außer am Strand entlang zu schlendern und die Statue der Fischersfrau zu bewundern.


Auf dem Rückweg nach Kampot waren Gregor und ich so müde, dass wir im Minivan einen Powernap gemacht haben. Zurück im Hostel ging es nach einem kurzen Ratscher mit zwei Reisenden aus UK, die uns tolle Tipps zu Siem Reap und Angkor Wat gaben, noch in die Stadt. Wir hatten uns nämlich eine frische Kokosnuss versprochen, wenn wir unsere Wäsche bei der Wäscherei holen wollen. Die hat uns nämlich schon bei der Abgabe mit ihrer cleveren Doppelfunktion beeindruckt und kann neben Wäsche waschen auch perfekt Kokosnüsse köpfen. Mjamm....

Nach einem kurzen Spaziergang über den Nightmarket kam dann aber doch der Hunger und wir gingen in ein gut bewertete Dom Sum Lokal, das selbst seine asiatischen Nudeln macht. Weil alle Tische schon voll waren, scheuten wir uns nicht zwei Mädels an einem großen Tisch zu fragen, ob wir uns nicht dazusetzen könnten. Waren wir überrascht, dass die zwei nicht nur Österreicherinnen, sondern sogar Tirolerinnen waren!! Aus Telfs und Absam kamen die zwei und wir waren alle überraschend glücklich mal wieder Tirolerisch zu sprechen. Außerdem tauschten wir erneut nützliche Tipps und lustige Anekdoten aus. Das Essen war auch der Hammer, der perfekte Abschluss eines langen Tages also.


-Elli