Schon eine Woche ist vergangen und heute haben wir einen Kochkurs für den Vormittag beim Kampot Seafood and Pepper Restaurant geplant. Bei der Buchung gestern durften wir das Menü auswählen, jeder sein eigenes. Ich habe mich für frische Frühlingsrollen entschieden und als Hauptgang Fish Amok (ein traditionelles Curry in Kambodscha), Gregor nahm den Reisnudelsalat und den Tintenfisch mit grünen Kampotpfeffer.

Bevor wir aber heute mit dem Kochen beginnen durften, musste noch der hiesige Markt besucht werden. Mit einem Tuktuk ging es sehr komfortabel zum neuen Markt und unsere kleine Köchin Thary scheute uns an überwältigenden Standln vorbei. Zwischen lebendigen Fischen wurden getrocknete Shrimps, Kleidung, Gemüse und selbst hergestellte Soßen verkauft. Dazwischen noch verschiedenste Varianten von Palmzucker, Süßigkeiten, Nüsse, Gewürze, Pfeffer und irgendwo mal ein Schlachter. Sogar Goldschmiede und Schneider findet man dort. Kühlschrank braucht es nicht, Ordnung gibt's keine, um Preise wird gehandelt und unter den engen Wegen gibt's eine eigene primitive Kanalisation für die kombinierten Säfte das Marktes.

Zur Beruhigung kaufte unsere Führerin uns süßen Sticky Rice mit Sesam. Den durften wir dann auch gleich beim Restaurant, wo der Kochkurs stattfand, essen. Anscheinend sahen wir trotz unseres Frühstücks noch hungrig aus.

Gestärkt wurde als erstes das Pumpkin Custard als Dessert zubereitet. Gregor war für die Eiermischung zuständig, ich höhlte mal den Kürbis aus. Alles in den Kürbis geschüttet und ab in den Ofen für 30 Minuten.

Weiter ging es mit den Appetizer: diese wurden parallel zubereitet, Thary (die Köchin) hatte uns gut im Griff und gab uns abwechselnd Anweisungen zur Vollendung unserer Rezepte. Sobald das Essen fertig war, durften wir es frisch verspeisen. Gregor war schon sehr am kämpfen und murmelte was von Hauptgerichten.

Nachdem wir alles verputzt hatte, ging es an die Hauptgerichte. Thary war während unserem Gelange schon fleißig gewesen und hat alles für die nächsten Gerichte vorbereitet. Ich wurde gleich mit dem Mörser in eine Ecke der Küche geschickt und dürfte dort die Gewürzpaste für das Fisch Amok zubereiten. Unterstützt von motivierenden "still too big" war ich damit mal sicher 10 Minuten lang beschäftigt. Gregor hatte anscheinend ein einfacheres Gericht und chillte derweil mit seinem Handy in der Küche.

Nachdem ich die Zerkleinerung akzeptabel abgeschlossen hatte, wurde Gregor zum Köcheln seiner Zutaten angewiesen und ich musste meines auch nur mehr zusammenwerfen und erhitzen. Und schon wieder war ein Gericht fertig, das serviert mit Reis gegessen wurde.

Gregor war inzwischen schon hart am kämpfen, ich musste auch schon die seitlichen Taschen ausfahren und konnte nur nicht aufhören, weil es einfach phänomenal lecker schmeckte. Und als wir endlich alles gegessen hatten, kam noch die Nachspeise! Für jeden ein halber kleiner Kürbis, wir waren wirklich fast am Platzen. 3h nach Beginn bekamen wir dann ein Zertifikat überreicht, die Rezepte werden uns per Email geschickt und wir konnten die zweite Tageshälfte nutzen.


Gregor hat mal so nebenbei mit unserem nächsten Ziel, dem Ecosea Dive Center, Kontakt aufgenommen und angefragt, ob ein PADI open water course zurzeit möglich wäre. Trotz schlechter Sicht zurzeit ist es möglich, man muss halt auf andere Buchten ausweichen. Eine Unterkunft haben sie uns auch vermittelt und wir haben heute für morgen um 8:15 die Weiterreise gebucht. Zuerst wird es mit einem Bus nach Sihanoukville gehen und von dort mit einer Fähre nach Koh Rong Sanloem (oder Samloem, wird überall unterschiedlich geschrieben) in die M'bai bay (oder auch 23 Village). Die Bewertungen für das Transportunternehmen Champa Mekong Travel sind grottig, wir haben aber keine andere Wahl und vertrauen auf die langsame, aber beständige Verlässlichkeit der Asiaten. Hauptsache, wir kommen morgen irgendwann dort an. Ein Tauchkurs ist übrigens noch nicht fix, aber da wir jetzt wirklich schon oft an tollen Tauchplätzen waren, würde sich das echt anbieten. Und die Unternehmen werden alle von westlich trainierten Personen geführt, die Bewertungen sind fantastisch (man merkt, ich versuche hier schon den panische Anruf meiner Familie zu verhindern.... Ja, Eltern, euch meine ich eigentlich... ;)) und wir schauen uns morgen die Situation nochmal vor Ort an. :) 4 Nächte sind jedenfalls schon mal gebucht, der Strand ist 30m von der Unterkunft entfernt und Gregor redet schon die ganze Zeit von seinem 11h Podcast, den er endlich mal anhören möchte. Ich hab ein gutes Buch. Wir sind versorgt :P


Übrigens, Witz des Tages: Wie viele Kambodschaner braucht es um Bodenmarkierungen zu erneuern?


14+. So viele haben wir jedenfalls heute gezählt. 3 arbeiten, einer davon misst, der andere malt, der 3. Fährt mit dem Lastwagen sinnlose Kreise. 11 stehen rum, stellen sich in die Straße und feuern den Rest an. Aber zumindest gibt es so fast keine Bettler und Arbeitslose!


Weiteres Highlight das Tages: wir haben doch tatsächlich 95% DEET gefunden. Normal sind so 15-30% zur Mückenabwehr. Das wird jetzt unser Notfall Notfall Backup, sollten wir mal wieder im Dschungel landen und Mücken (und auch Blutegel) vom Attackieren abhalten wollen.


Ansonsten ist heute nicht viel passiert, wir haben immer noch keinen Hunger, dafür gibt es leckere Cocktails in der Unterkunft und WLAN.


-Elli