Heute morgen packten wir unser Hab und Gut zusammen und wechselten das Hotel. Für die nächsten 3 Nächte schlafen wir im Hydronauts Diving Resort, damit Gregor seinen Open Water 20 von RAID (der entsprechenden Tauchzertifizierungsstelle) machen kann. Ich beschäftige mich derweil anderweitig.

Weil heute unser sozusagen 'letzter' Tag zusammen war, lieferten wir unser Gepäck einfach bei unserer neuen Unterkunft ab und starteten direkt von dort auf eine gemeinsame Wanderung. Von Chaluk Bay aus ging es entlang der südwestlichen Küste bis nach Saireen Beach ganz im Westen der Insel. Von Anfang an kämpften wir uns an den Ruinen von aufgelassenen Bungalow Resorts vorbei, vermutlich noch die Coronaspuren der letzten zwei Jahre.

Auch in den Dörfern sind die niedrigen Besucherzahlen der letzten Saisonen zu sehen, viele vormals beliebte Bars und Restaurants sind auf Google als inzwischen dauerhaft geschlossen markiert, Reisebüros sind meist nur verwaist und verstaubt zu entdecken, es werden genug Gebäude oder Räumlichkeiten zum Vermieten angepriesen.

Aber nicht nur verfallene Bungalows pflasterten unseren Weg, wir wurden auch sehr früh schon von zwei hochmotiviert Hunden eskortiert, wie hier am Bild einer zu sehen ist.

Sinnvolle Führungsqualitäten hatten sie zwar nicht vorzuweisen, einer war immer Meilenweit voraus, während der andere uns verunsichert nachtrottete, und den Weg weisen konnten die uns eigentlich nie, auf dem Bild führt uns das Sofakissen auf zwei Beinen gerade in eine Sackgasse. Aber unterhaltsam war es.

Zwei bis drei Buchten weiter wurden unsere Chaoten durch einen professionellen Bodyguard (namens Woody oder Woodys Hund, wie wir später herausfinden) ersetzt, der uns bis nach Sairee Beach rücksichtsvoll begleitete. Er wartete regelmäßig, ob wir auch ja noch nachkamen, machte Pausen mit uns an schönen Aussichtsplatformen (so eine beispielsweise)

und als wir einmal von ultra gechillten und desinteressierten Ziegen bedroht wurden, hielt er sie so lange mit seinem Bellen und sogar Körpereinsatz in Schacht, bis wir gefahrlos die behörnten Ungeheuer hinter uns ließen. Sehr zu seinem Unmut waren wir mehr mit belustigt Fotos machen beschäftigt, als uns schnell aus der Gefahrenzone zu bringen.

In Mae Haad angekommen (wo auch die Fähre ankommt), hatte die Hitze und Luftfeuchtigkeit Gregor und mir schon ziemlich zugesetzt und es verlangte uns nach Stärkung in Form von Koffein. Daher suchten wir uns die nächste gutbewertete Siebträgermaschine in der Umgebung aus, diesmal bei Highland Coffee and Roastery, und sammelten uns in der Kühle des Ladens. Leider vertrug sich der hiesige Hund nicht mit unserem Bodyguard Woody, daher wurde er von den Kaffeebesitzern verscheucht. Sie konnten den Hund jedoch einem Besitzer (Woody) zuordnen und informierten diesen.

Anschließend schlenderten wir noch bis zum südlichen Ende von Sairee Beach um meinen Schnorcheltrip für den nächsten Tag zu organisieren und entschlossen uns danach den Heimweg anzutreten. Natürlich nicht ohne eine kleine Stärkung, Gregor tendiert in diesem Urlaub nicht wie noch in Kambodscha oder Laos zu den omnideliziösen gebratenen Nudeln, nein, zurzeit kristallisiert sich als der thailändische Favorit "stir fried cashew nuts" (gebratenen Cashewnüsse) heraus. Ich bin derzeit noch sehr experimentierfreudig bei den Mahlzeiten, obligatorisch ist jedoch die frische Kokosnuss, die sowohl erfrischend, hygienisch und vor allem Fructosearm ist. Was will ich mehr.

Gestärkt und gleichzeitig zusätzlich beschwert trotteten Gregor und ich zurück zu unserer Unterkunft, meine geliebten "Adidas Kampung" (Dorf Adidas) hatten mich gut durch den Tag getragen, zermarterten mir aber inzwischen mit ihren Stollen die untrainierten Fußsohlen. Also schnell eingecheckt, das Zimmer bezogen und die Traumata des Tages von der fleißigen Klimaanlage wegblasen lassen. Inzwischen ist es halb 8 und wir haben uns mit zwei Bier (Leo und Tiger, beide jeweils 620 ml, halbe Liter sind für Memmen....oder eigentlich nicht käuflich) auf unseren Balkon mit "Meerblick" verzogen. Gregor findet es charmant, ich anmaßend. Aber ja, zwischen den Häusern kann man einen Teil des Strands erkennen. Fein ists trotzdem, Gregor lernt gerade die Kapitel für die nächsten Lektionen im Kurs und ich schreibe diesen Blogeintrag. Wir werden uns bald was nahrhafteres als Schokolademikado suchen und vll noch ein weiteres Bier. Ist ja isotonisch, nach so einem anstrengenden Tag sollte man viel trinken, oder?

Ab morgen werden Gregor und ich unsere Blogeinträge etwas getrennt gestalten müssen, da wir ja auch andere Programmpunkte haben. Gregor startet morgen um 9 in seinen ersten Tag vom Tauchkurs und ich werde ab 9:10 abgeholt und für einen ganztägigen Schnorcheltrip um die Insel Koh Tao gekuttert. Ab 5 sollte ich wieder festen Boden unter den Füßen haben und zurück zur Unterkunft gebracht sowie mit Gregor zusammengeführt werden. Bin schon gespannt auf morgen!


-E-