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Als wir beim vermeintlichen Zielort angekommen sind (GPS, Google und OSM und guter Intuition sei Dank, denn die Karten sind oft unvollständig, ungenau, haben veraltete Ortsnamen oder sind einfach falsch), wollte uns ein Mob von mitreisenden Laoten (bzw. Chaoten) auf laotisch und mit Gestik klarmachen, dass wir noch nicht an unserem Ziel sind. Zum Glück gab es auch zwei englischsprachige Mitreisende, welche ebenfalls davon überzeugt waren, dass wir an dem Ort noch nicht raus wollen. Nach einigen Diskussionen waren wir doch etwas verunsichert, der Busfahrer wartete auch bis wir uns geeinigt hatten. Gerade in dem Moment, als die Zeit am zähflüssigsten verlief, stand plötzlich ein Engel an der Bustür und er sprach 'Night Safari?'. Ja, wir waren angekommen und stiegen aus.

Nun mussten wir noch auf den dritten Teilnehmer warten, welcher von der anderen Richtung anreiste. Drei Busse später kamen zu unserer (Guides inklusive) Überraschung zwei Touristen an. Eine Irin (nutzt die Reise auch um wöchentlich circa 1,5 Tage zu arbeiten) und ein Neuseeländer ('Rentner' wir er selbst sagte) hatten wohl noch kurzfristiger gebucht als wir.

Nach einer kurzen Einführung wurden wir schnell durch das Dorf geführt, haben ihre heilige Stätte (optisch eine Art Grabstein; hier wohnt der Geist des Berges) besucht und sind dann in zwei Boote verladen worden.

Für die Tour selbst hatten wir zwei Bootsmänner, zwei ehemalige Jäger und den englischsprechenden Guide dabei, welcher primär als Dolmetscher fungierte. Es ging zunächst zwei Stunden flussaufwärts zu unserem Camp für die Nacht.

Wir wurden mit einem schlichten (aber sehr guten) Mittagessen versorgt und dann wurden uns noch die Ranger vorgestellt, welche versuchen den Nationalpark durch Patrouillien zu schützen. Vermutlich eher symbolisch, denn sie dürfen nicht exekutieren. Finden sie einen Jäger in geschütztem Gebiet, so werden lediglich die Daten aufgenommen, diese an das Parkheadquarter übergeben und diese wiederum kontaktieren den Chief of the village und dieser versucht (oder auch nicht) das zu regeln. Im Anschluss ging es wieder eine Stunde flussaufwärts, wo wir, bis es dunkel wurde, bei einem Lagerfeuer mit Tee, Kaffee und später Abendessen am Flussufer warteten.

Dabei gab es einige interessante Unterhaltungen, insbesondere auch mit den Locals über unseren Dolmetscher.

Nun ging es zum Hauptteil der Tour: die Nightsafari. Voller Erwartungen sind wir wieder in unsere Boote. In vorderster Front ein Local mit Stirnlampe, welcher ständig bedacht war, Tiere für uns zu spotten. Ohne Motor ließen wir uns den Fluss hinabtreiben und sahen mal bei der ersten Hälfte nichts. Etwas später einen größeren braunen fliegenden Vogel, dann einen ersten green Lizard auf einem Baum sitzend und kurz darauf noch einen, dann wieder lange nichts und plötzlich vor und in weiterer Folge direkt neben uns ein im Fluss badendes Sambar Deer, welches zunächst nicht so recht wusste, was gerade passiert, dann aber doch in den Dschungel geflüchtet ist.

Im Camp angekommen ging es direkt ins Bett. Wecker ist auf 06:00 gestellt.


Zusammenfassung: viel erlebt, viel gesehen, viel aus erster Hand gehört. Trotz weniger wilder Tiere sehr sehenswert und das Sambar Deer zu sehen war richtig toll.