Morgens um 08:00 wurden wir von Tey (der Guide welcher uns von unserem Host David empfohlen wurde) abgeholt. Anna-Lea hatten wir am Vortag in einem Café angesprochen und gefragt, ob sie sich anschließen wollte (denn geteilte Kosten sind gedrittelte Kosten). Sie wurde bereits vorher von Tey abgeholt.

Nach einer kurzen Einführung fuhren wir zum Tourismusamt. Während Tey sich um die nötigen Dokumente kümmerte um uns zu den Jar-Sites hinzubringen, konnten wir uns auf der Rückseite des Gebäudes Kriegsschrott ansehen; die stummen aber allgegenwärtigen Zeugen des 'Secret War' (so wird die neunjährige Bombardierung von Laos genannt, da sie ohne Wissen der US-amerikanischen Öffentlichkeit durchgeführt wurde).

Von den fast 60 Jar-Sites wurden nur wenige von Blindgängern im Boden gesäubert. Wir durften uns heute die drei populärsten ansehen und starteten bei der größten: Jar-Site 1. Vorher ging es noch kurz in das angeschlossene Minimuseum, in welchem geschrieben wurde, was man bisher über diese ominösen Jars zu wissen glaubt: sie wurden woanders aus Fels gehauen und dann an die aktuellen Standorte transportiert. Tote wurden sitzend darin bestattet, später wieder rausgeholt und in einer nahegelegenen Höhle krematiert. Auch rund um die Krüge wurden Skelette gefunden. Darauf waren üblicherweise Marker, von welchen man früher vermutete, sie wären die zu den Krügen gehörigen Deckel. Manche Krüge wurden lediglich für Grabbeilagen genutzt.

Die Jar-Site selbst ist durchaus beeindruckend.

Direkt im Anschluss haben wir uns noch die Jar-Site 3 angesehen, welche sich auf einem kleinen Hügel hinter einigen Reisfeldern verbirgt.

Die Jars hier sind kleiner.

Immer wieder konnte man beobachten, dass in den Jars kleinere Sträucher/Gräser/Bäume heranwachsen. Bei Jar-Site 2 gab es zwei Bäume, welche wohl in den Jars groß wurden, später dann Wurzeln über die Jars bis zum Boden bildeten und schließlich den Krug sprengten. Toll!

Nach so vielen Krügen fuhren wir erstmal in die ehemalige Hauptstadt. 'Ehemalig', weil sie damals bis auf zwei Bauten dem Erdboden gleichgemacht wurde und dann aufgegeben werden musste. Diese zwei Bauten - ein Buddha in einem völlig zerstörten Tempel und eine Stupa - haben wir nach einem Mittagessen bei einem einheimischen Lokal angesehen.

Mit der Rückfahrt war die Tour beendet, Anna-Lea hat uns noch zum lokalen Markt, ins MAG (Mine Advisory Group, also eine Organisation zum Entschärfen der Blindgänger) und ins UXO Survival Center (also die Überlebenden einer Blindgängerexplosion) begleitet. Im MAG werden allabendlich drei Filme zum Thema gezeigt. Einen davon haben wir uns angesehen (schrecklich..).

Zum Abschluss gab es noch ein gemeinsames Abendessen in einem Tourilokal (Notiz: bitte endlich lernen, dass man nicht in Tourilokale geht, weil teuer und Essen eigentlich unterdurchschnittlich) und dann trennten sich unsere Wege.


PS: die Tonkrüge sind natürlich nicht aus Ton; da haben die deutschen Übersetzer geschlampt.