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Für heute war unsere ganztägige Kajaktour über den Mekong geplant. Direkt nach dem inkludierten Frühstück konnten wir unsere Sachen in die bereitgestellten Wetpacks packen und lernten die anderen drei Teilnehmer kennen. Dass einige unserer Gruppe noch null Erfahrung mit Kajaking hatten, überraschte unseren Guide und er wirkte dann auch leicht verunsichert. Dennoch füllten wir drei 2er-Kajaks und nach einer kurzen Erklärung zum Handling im Wasser, ging es auch schon in die leichte Strömung. Die Fahrt verlief äußerst unkompliziert, manchmal musste man im Wasser stehenden Büschen und Bäumen ausweichen und mit der Zeit ging das Paddeln auch in die Arme. Besondere Aufmerksamkeit wurde uns zuteil, weil wir uns wohl als besonders unwissend outeten. Nach circa 20min legten wir auch schon das erste Mal an. Wir waren bei der bereits am Vortag erkundeten Insel angekommen und spazierten zur auch schon am Vortag besuchten Miniminiinsel um die dortigen Fälle zu bestaunen. Auf dem Rückweg zu den Kajaks hatten wir Gelegenheit die anderen Teilnehmer kennenzulernen und dann ging es schon wieder flussabwärts durch ein paar leichtere Schnellen bis wir schließlich auf kambodischem Boden an Land gingen. Zwischenzeitlich ist eine zweite Gruppe (drei Mädels) dazugestoßen und während unser Guide das Essen vorbereitete, konnten wir uns über Reiseerfahrungen und -pläne austauschen. Zu Essen gab es dann mit Gewürzen und Ei gepimpten Reis mit Grillspieß und frischen Früchten als Vorspeise. Während unserer Pause erzählte unser Guide, dass er vor wenigen Monaten einen Albtraum hatte, nach welchem er schweißgebadet aufwachte, worauf er seinen Chef anrufte und längere Zeit freibekam um das Unglück wieder loszubekommen. Im Traum hatten ihn zwei Seelen gesagt, dass er sehr bald abgeholt werde (und irgendwas mit Fluss...). Jedenfalls hat er sich im Tempel gereinigt und seine Mutter bete ständig für ihn. Nun scheint das Unglück vorbei zu sein und wir sind seine erste Tour seit Monaten (das erklärte wohl sein Gesicht, als er erfuhr, dass einige unserer Gruppe noch nie Kajak gefahren sind). Etwas nachdenklich starteten wir die Querung des Mekongs zum Festland. Alles verlief gut, aber kurz vor der Anlegestelle wurden unsere Arme ziemlich müde und die Strömung gleichzeitig sehr stark. Wir hatten das Boot fast direkt gegen die Strömung gerichtet und mussten ordentlich paddeln um nicht weggetrieben zu werden. Nur sehr langsam näherten wir uns der Anlegestelle, die letzten drei Meter kam uns der Guide entgegen um uns zu erlösen (er hat natürlich auch das andere Boot an Land gezogen). Schnell wurde alles in einen Pritschenwagen geladen und wir wurden zum breitesten Wasserfall der Welt gefahren. Wie breit er ist, wissen wir nicht genau. Vorort wurde manchmal 1km, manchmal 10km angegeben. Beides wäre vorstellbar. Vor den Fällen gab es noch einen kleinen Schrein für einen aus den Wassermassen geborgenen geborgenen mystischen Baum. Anbei fing unser Guide hektisch an, einen Gong zu reiben. Während er anfangs nur ein Quietschen entlocken konnte, fing dieser später an ähnlich einer Klangschale zu schwingen. Wie wir später erfahren hatten, bedeutet das, dass sein Unglück nochmals abgewendet werden konnte. Weiter ging's zu den Wasserfällen und nachdem wir uns satt gesehen hatten, wurden wir wieder in den Transporter geladen und fuhren weiter Richtung Norden um dort wieder in die Kajaks zu steigen und ein letztes Mal den Mekong zu queren um zurück an den Ausgangspunkt zu gelangen.

Ziemlich geschafft freuten wir uns auf die Dusche in unserer Unterkunft. Pünktlich zum Sonnenuntergang besuchten wir Anna-Lea, welche wir vor wenigen Tagen in Phonsavan kennengelernt hatten und heute auf Don Det angekommen ist. Wie schon beim letzten Mal ließen wir den Abend schließlich bei einem indischen Lokal ausklingen.