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Die Regenzeit hat uns eingeholt. Heute war der erste Tag mit Regen und - Überraschung - das ist auch egal. Keine apokalyptischen Fluten, keine halbmetertiefen Pfützen durch die man waten muss...einfach wie bei uns, nur wärmer...und rutschiger.

Wo wir auch schon beim Thema wären: ich habe heute eine Glanzleistung in Sachen "wie falle ich so oft und kreativ wie möglich" hingelegt. Bis zum Büro von botanischen Garten hab ich's noch geschafft, nachdem wir aber die Tickets hatten und auf dem Weg zum Boot (der botanische Garten liegt etwa 15 Minuten den Mekong entlang auf der anderen Seite des Flusses) waren, hat's mich bereits schön auf den Arsch gelegt. Halb so wild, den Schlamm (ja, Schlamm, ich hatte keine Chance NICHT zu fallen und abwärts gings auch noch) hab ich mir abgewaschen, die Ehre war den Mekong runter und Gregor hat gelacht.

Der botanische Garten war super, wir haben wieder strebermäßig alle gratis Workshops besucht, sind alle nicht gesperrten Wege gegangen und haben uns natürlich auch durch die angebotenen gratis Kräutertees (Zitronengras/Vanille....sind uns nicht einig, was es war; Hibiscus und Pearfruit) getrunken. Hier das verstörende Bild einer Papaya, irgendwie komisch die auch mal an einem Baum wachsen zu sehen. ;)

Inzwischen war mein Ego durch volle Punktezahl im Bambuswebworkshop auf Hochglanz poliert, also höchste Zeit für einen neuen Zwischenfall. Auf dem Weg zum Boot für die Rückfahrt hat's mich dann wieder erwischt, es ging wiedermal nach unten und die Holztreppe war vom vielen andauernden Regen schön glitschig. Ein falscher Schritt, schon wars passiert und ich bin anfangs noch mit Arsch voran, bald schon mit Kopf voran (keine Ahnung, wie ich das geschafft hab) die Treppe runter. Kurz vor der Landung hab ich noch meine Flip-Flops ins Gebüsch katapultiert und meinen Arm unter der untersten Stufe eingeklemmt. Gregor war glücklicherweise hinter mir, sonst hätt ich den mit ins Verderben gerissen. Der war natürlich ziemlich geschockt und ist gleich zu meiner Hilfe die Loipe runtergesprungen, hat mich gemeinsam mit einem anderen Besucher aus der Treppe befreit und mich sicher ins Boot geleitet. Bis auf ein paar blaue Flecken und Schürfwunden (nicht mal Blut geflossen, so schlimm kannst also nicht sein ;)) hab ich nichts, mein Ego braucht ein paar Tage bis zur vollständigen Wiederherstellung und der restliche Tag war verglichen mit den bereits überstandenen Gefahren ein Klacks. Ich hab nämlich meine in Malaysia erstandenen Gummikletterschuhe mit Noppen an den Sohlen ausgepackt, auch bekannt als Adidas Kampung, also Dorf-Adidas, und bin von da an wie auf Wolken über alle rutschigen Gefahren geschwebt.

Ansonsten haben wir uns heute noch das TAEC (Traditional Arts and ethnology center) angesehen, ich war Schockshoppen und für morgen ist schon ein laotischen Kochkurs gebucht. Zum Abschluss haben wir noch Garavek besucht, ein Duo bestehend aus einem jungen Geschichtenerzähler und einem alten Musiker, der ein traditionelles, Panflötenähnliches Instrument spielt.

In dem kleinen, dicht bestuhlten Raum haben wir gemeinsam mit allen deutschen Touristen in Luang Prabang (stand im deutschen Reiseführer...) den Sagen über Luang Prabang und Laos gelauscht und uns an den eigentümlichen Klang des Instruments und der Stimme des Geschichtenerzählers gewöhnt.

Ein gelungener Tag also. Und da wir es hier in Luang Prabang so schön finden und so viel machen müssen, dass die Zeit hinten und vorne nicht zu reichen scheint, haben wir heute um 2 Nächte verlängert! Statt morgen reisen wir also (wahrscheinlich) erst am Montag weiter.