Pünktlich um 05:45 läutete der Wecker und kurz darauf waren wir für lange Zeit die ersten beim Frühstücksbuffet. Es gab sogar Nutella und Almbutter mit nem Blümchen drauf.


Der Blick nach draußen versprach relativ klare Sicht und so sind wir alsbald losgestartet. Aufgrund Packens und Co schafften wir es doch erst um 07:30 raus. Bereits kurze Zeit später erreichten wir unseren 4G Hotspot und nutzten die Gelegenheit um allfällige Mails, Nachrichten abzuschicken und wahrscheinlich auch für lustige Katzenvideos. Vom Hotspot wagten wir noch einen Blick zurück zur Hütte.


Der weitere Weg auf den höchsten Punkt für heute, den Schrimmennieder auf 2714m, war von netter Aussicht geprägt und wurde schnell zurückgelegt. Kurz vor Ankunft folgten wir noch weiter den Markierungen, welche uns auf einen versicherten Weg im Fels führte.. warum auch nicht. Obwohl.. ist ja eigentlich ein roter Weg und eigentlich konnte man auch direkt 2m darunter problemlos so auf den Schrimmennieder hatschen. Also wieder runter und schon standen wir oben am Wegkreuz. Auch hier versteckten wir einen Cache und noch bevor wir uns für die Pause hinsetzen konnten, hat es wieder gänzlich zugezogen und es fing an zu schneien. Schön!


Aber zumindest wurde mein persönliches Tagesziel erreicht: wir waren auf dem Nieder, bevor uns irgendjemand entgegen kam und wir waren gut in der Zeit. Der anfängliche Abstieg führte uns durch Schotter und ein paar Minuten später kreuzte eine junge Frau mit flottem Schritt und leichtem Gepäck unseren Weg. Etwas später ging es über mittelgroße Felsbrocken nach unten. Nicht sonderlich steil oder schwierig, aber es war etwas nass und so mussten wir bei der Wegwahl noch Mal extra aufpassen.


Hin und wieder kamen uns einzelne Wanderer entgegen und als wir schon den Großteil der Höhenmeter verloren hatten, sahen wir auch die ein oder andere Gruppe; einige davon schon außer Atem. Eine Frau meinte demotiviert 'wann werden es weniger Felsen' (oder so ähnlich). Wir waren auch schon vom Gelände genervt und fragten uns dasselbe. Später sagte uns noch jemand 'ihr seid die ersten, die uns heute entgegen kommen'. Wir konnten das Kompliment leider nicht zurückgeben. Die Sicht war Mal besser und Mal schlechter. In einem guten Moment holten wir die Sitzunterlagen raus und als wir uns hinsetzten, waren wir wieder im dichten Nebel. Also ging es doch nach einem sehr schnellen Snack wieder weiter. Es folgte ein weiterer Abstieg durch ähnliches Gelände nebst einem Bach/Wasserfall. Immer noch kamen uns Wanderer entgegen. Ein besonders geschickter ist in den zwei Minuten, in dem ich ihn beobachtet habe, zwei Mal gefallen. Mein Hinweis, dass bei diesem Gelände Wanderstöcke eher hinderlich sind, hat er mit einem 'geht schon' quittiert und stolperte dann wohl weiter seinen Weg nach oben.

Nach fast 600m Abstieg, von welchem rund drei Viertel durch felsiges Gelände gingen, waren wir auf Höhe der Franz-Senn Hütte und laut Luftlinie nur mehr ca. 2.5km entfernt. Dennoch zog sich dieses Stück noch ziemlich, weil der Weg immer wieder schlammig war oder durch Bäche führte und der Weg leider überhaupt die Luftlinie komplett ignorierte. Kurz vor dem Ziel versperrte dann auch noch eine kleine Kuhherde den Weg.


Versiert wie ein Audi-Fahrer überholten wir die Herde rechts. Dahinter verfolgte eine Herde Touristen ungläubig das Geschehen. Wir überholten auch diese und konnten noch ihren Diskussionen lauschen: 'umdrehen, oder vorbei gehen?'. Einer der Gruppe wollte sogar ein Kalb gesehen haben (es gab hier keines). Später blickten wir zurück und sie dürften immer noch diskutiert haben, denn bewegt haben sie sich nicht.

Und dann kam endlich der ersehnte Augenblick: Sicht auf die Hütte. Wir sind gleich da! Heureka.


Im Trockenraum hatten wir die nächste Premiere, denn es mussten ausschließlich die Schuhe getrocknet werden.


Wir waren also zu Mittag gegen 13:00 in der Hütte und gönnten uns erstmal Kakao, Kuchen und eine Pause im glücklicherweise wieder verfügbar gewordenen Zweibettzimmer.


Danach ging es noch Mal kurz raus, denn wir wollten noch den nahegelegenen Höllenrachen sehen. Das Grollen der Wassermassen im leichten Nebel klang wirklich ein bisserl höllisch.


Zurück in der Hütte gönnten wir uns noch eine Dusche, chillten bis zum Abendessen, aßen und jetzt sind wir schon bereit für's Bett. Gute Nacht!


-- Gregor